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Grube Messel

Die Grube Messel ist ein ehemaliger Ölschiefer-Tagebau ca. neun Kilometer nordöstlich von Darmstadt. Auf einer Fläche von ca. 40 Hektar gibt es hier ein Vorkommen bituminöser Tonsteine (»Ölschiefer«), die im Mittleren Eozän – vor ca. 48 Millionen Jahren – am Grunde eines Maarvulkansees abgelagert wurden.  In diesem Ölschiefer enthalten ist ein einzigartiges Spektrum an Fossilien. Die Grube Messel wird zu Recht als eines der bedeutendsten Naturdenkmäler der Welt angesehen und steht seit Dezember 1995 in der Welterbe-Liste der UNESCO.

Großes »Hessisches« Urpferd (Propalaeotherium hassiacum)

Das Spektrum an Messel-Fossilien ist vor allem in seiner Artenvielfalt und Erhaltungsqualität einzigartig. Es gibt Pflanzen mitsamt Blüten und Früchten, schillernde Insekten, urzeitliche und ›moderne‹ Knochenfische, Frösche mit erhaltenem Laich. Außerdem Schildkröten, Echsen, Krokodile und Schlangen. Vögel – von der Größe eines Kolibris bis fast zwei Meter groß. Aber auch spektakuläre Säugetierfunde: Beuteltiere, Fledermäuse, Halbaffen und Ameisenbären. Und schließlich die wohl bekanntesten Messel-Fossilien: die Urpferdchen.

Fast alle Fossilien sind durch günstigste Bedingungen in einer Genauigkeit erhalten, die Hautschatten, Haare oder Federn, mitunter sogar den Mageninhalt der Tiere einschließt. Bedenkt man, dass die meisten Lagerstätten fossiler Wirbeltiere in der Regel nur Zähne oder höchstens Kieferbruchstücke liefern können, wird deutlich, welche Chance die Grube Messel der paläontologischen Forschung bietet. Hier können nicht nur einzelne Tiere und Pflanzen, sondern auch ihr Zusammenleben, ihr »Funktionieren« in einem quasi zur Momentaufnahme erstarrten vorzeitlichen Ökosystem rekonstruiert werden.

Die Dauerausstellung versucht, das gesamte Messeler Artenspektrum in seiner vollen Schönheit und Breite zu erfassen. Darüber hinaus werden auch Eindrücke vom ehemaligen Lebensraum vermittelt, ebenso wie wichtige Informationen zur Entstehung dieser einzigartigen Fossilien-Lagerstätte. Damit bietet die Ausstellung die einzigartige Möglichkeit zu verstehen, wie ein Ökosystem während dieser außergewöhnlichen Zeit funktionierte. Momentanen Klimamodellen zufolge könnten große Teile der Erde in den nächsten zwei Jahrhunderten Bedingungen wie im Eozän erleben.

Fünfblättrige Blüte mit schmalen Blütenblättern. Taxonomische Zugehörigkeit bislang noch unbestimmt

Sammlung

Erd- und Lebensgeschichte – Grube Messel

Highlights

Urpferdchen Ur-Tapir Ameisenbär Scheinraubtier

Standort

Dauerausstellung Messelbau, 1. Obergeschoss

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Die Haupthalle im Eingangsbereich des Hessischen Landesmuseums

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