Sammlung | Archäologie |
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Highlights | Bad Vilbeler Mosaik |
Standort | Dauerausstellung Messelbau, Erdgeschoss und Untergeschoss |
Archäologie
Die Archäologischen Sammlungen des Hessischen Landesmuseums Darmstadt gehören zu den ältesten in Deutschland. Sie umfassen die Vor- und Frühgeschichte, das Alte Ägypten, die griechische und römische Antike und die Antikenrezeption. Präsentiert werden die Objekte im Erdgeschoss und im Sockelgeschoss des Museums.
Zahlreiche Ausstellungsstücke stammen aus Stiftungen und Schenkungen des 19. Jahrhunderts. Nach hohen Verlusten im Zweiten Weltkrieg bestehen die Sammlungen heute zu einem Großteil aus Grabungsfunden nach 1945. Zudem bereicherte eine Schenkung der Darmstädter Wella-Sammlung 2013 unser Haus.
Der erste Bereich zur Vor- und Frühgeschichte befindet sich im Sockelgeschoss des Landesmuseums. Hier erleben Besucher*innen Grabungsfunde aus dem Großraum Rhein-Main-Neckar von 5600 v. Chr. bis um 800 n. Chr. Highlights des Rundgangs sind das Skelett des »Ältesten Darmstädters«, der bronzezeitlicher Kammhelm aus Biebesheim und die Goldfibel aus Mölsheim, ein mit Perlen und Steinen reich verziertes Schmuckstück.
Der zweite Bereich widmet sich der römischen Kaiserzeit. Hier betreten die Besucher*innen einen der prächtigsten Räume des Museums: den Saal mit dem Mosaikfußboden aus einer römischen Therme in Bad Vilbel. Das in Hessen einzigartige Mosaik zeigt den Meeresgott Oceanus mit seinem Gefolge. Kleinfunde aus Glas und Bronze, sowie steinerne Plastiken und Reliefs, umgeben dieses archäologische Highlight-Objekt.
Im dritten Bereich der Sammlungen erhalten Besucher*innen faszinierende Einblicke ins Alte Ägypten. Sie entdecken Objekte vom 4. Jahrtausend v. Chr. bis zum Aufkommen des Islam im 7. Jahrhundert n. Chr. Darunter unzählige Uschebti (Grabfiguren), eine farbenprächtige Mumienkartonage (Sarg aus Papyrus) sowie der Dolch des Djehuti, eines hohen Würdenträgers unter Pharao Thutmosis III.
Im vierten Bereich, der Klassischen Antike, steht die bemalte Keramik der griechischen Kolonien Italiens im Mittelpunkt. Die Sammlung zeigt einen Querschnitt durch die rot- und schwarzfigurige Vasenmalerei, der eine Vielfalt an Formen und dargestellten Szenen offenbart. Ergänzt wird er durch Beispiele einheimischer etruskischer Keramik.
Im fünften Bereich wird die Rezeption der Antike thematisiert. Neben Gemälden und historischen Drucken finden sich hier aus Kork hergestellte Architekturmodelle von Antonio Chichi (1743 – 1816). Sie veranschaulichen, wie prägend die Antike mit ihren vollendeten Proportions- und Formenlehren war und ist. Besonders bedeutend sind das Kolosseum und das Pantheon, eindrucksvoll zudem die detailgetreuen Triumphbögen des Septimius Severus und des Konstantin.