Sammlung | Kunst des Mittelalter |
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Highlights | Gemälde von Lucas Cranach d. Ä. Wormser Tafeln Ortenberger Altar »Die Darbringung Christi im Tempel« von Stefan Lochner Sammlung Baron von Hüpsch mit ca. 40 kostbaren Elfenbein- und Goldschmiedearbeiten sowie 25 Werken der Kölner Tafelmalerei Byzantinische Pyxis |
Standort | Dauerausstellung Messelbau, Erdgeschoss (kirchliche Schatzkammer) Kargelbau, Erdgeschoss und Untergeschoss (Gemäldegalerie) |
Kunst des Mittelalters
Die Sammlungen zur Kunst des Mittelalters zählen zu den größten und renommiertesten ihrer Art in Deutschland. Sie umfassen kunsthandwerkliche Objekte, Skulpturen, Tafelmalerei sowie Glasmalerei. Ihre Bestände reichen vom Früh- bis zum Spätmittelalter und stammen – wie einige Gemälde von Lucas Cranach d. Ä. – zum Teil noch aus altem landgräflichem Besitz. Eine Fülle an Objekten gelangte mit der Erbschaft des Kölner Sammlers Baron von Hüpsch in die Darmstädter Sammlung, darunter ca. 40 kostbare Elfenbein- und Goldschmiedearbeiten sowie 25 Werke der Kölner Tafelmalerei. Weitere komplett erhaltene Altaraufsätze und bedeutende Glasmalereien stammen aus dem Gebiet des ehemaligen Großherzogtums Hessen-Darmstadt.
In den ersten drei Räumen der Gemäldegalerie werden spätmittelalterliche Altaraufsätze sowie Andachtsbilder aus Köln, verschiedenen Rhein-Regionen, Mitteldeutschland und Franken präsentiert. Mit ihnen beginnt der Rundgang durch siebenhundert Jahre Malereigeschichte. Herausragend sind die Wormser Tafeln, der Ortenberger Altar, die Darbringung Christi im Tempel von Stefan Lochner und Werke von Lucas Cranach d. Ä.
In der stimmungsvollen Kirchlichen Schatzkammer erleben die Besucher*innen mittelalterliche Kunst gattungsübergreifend. Die Glasmalereien werden als Teil der von Alfred Messel für die Sammlung gebauten Kirchenarchitektur präsentiert. Sie verleihen dem Raum eine besondere Atmosphäre und lassen die Holz-, Ton- und Steinskulpturen sowie den Elfenbein- und Goldschmiedearbeiten – die als liturgische Gegenstände ihre ursprünglichen Kontexte und Funktionen verloren haben – in einem besonderen Licht erstrahlen. Den Chorbereich mit kleinen Altären schmücken Glasscheiben, die im 13. Jahrhundert für die Ritterstiftskirche St. Peter in Wimpfen im Tal gefertigt wurden.
Zu den Highlights des musealen Kirchenraumes gehören eine byzantinische Büchse (Pyxis) aus dem 5. Jahrhundert, die Magdeburger Elfenbeintafel und der Rosettenkasten aus Konstantinopel. Ein weiterer Höhepunkt ist das mit farbenprächtiger Emaille verzierte Turmreliquiar vom Meister des Gregorius-Tragaltars aus der Zeit um 1200. Mehrere verzierte Buchdeckel von kostbaren Bilderhandschriften aus dem 9. – 13. Jahrhundert werden in der Graphischen Sammlung aufbewahrt. Sie vervollständigen die Bestände des mittelalterlichen Kunsthandwerks.