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02.08.2021

Publikation zur Tagung »Block Beuys im Hessischen Landesmuseum 2021«

Die anlässlich des 50jährigen Jubiläums von Block Beuys im Hessischen Landesmuseum Darmstadt ursprünglich für das Frühjahr 2020 geplante Tagung fand pandemiebedingt am Sonntag, 11. Juli 2021, als internationale Online-Konferenz mit großem Zuspruch und reger Teilnahme und Diskussion statt.

Gleichzeitig ist die deutsch/englische Publikation der Vorträge im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König erschienen. Sie gibt mit vielstimmigen Perspektiven einen Überblick über zentrale Fragestellungen der Forschung zum Werk von Joseph Beuys. Die ausgewiesenen Beuys-Kenner*innen widmen sich in ihren Beiträgen unterschiedlichen Objekten aus dem Block Beuys, den der Künstler im April 1970 als weltweit größten Werkkomplex im Hessischen Landesmuseum Darmstadt installierte.

Dr. Melitta Kliege, Ludwig-Maximilians-Universität München, geht unter dem Titel Das partizipative Präsentationskonzept als künstlerischer Anlass zur Entstehung von Block Beuys der Frage nach, warum Beuys in Darmstadt Werke aus zwei Jahrzehnten zu einem Ensemble zusammenführte und auf den Verkauf von einzelnen Arbeiten verzichtete, um sie der Öffentlichkeit als geschlossenes Ganzes zugänglich zu machen.

Fee küsst Berggeist. Zur Rolle des Aberglaubens im Werk von Joseph Beuys heißt der Beitrag von Dr. Nicole Fritz, Direktorin der Kunsthalle Tübingen, der die Bezüge zum Volksaberglauben in Beuys' Werk untersucht und zeigt, wie Beuys in seiner Rolle als Schamane Mythologie und Magie produktiv gemacht hat.

Prof. em. Dr. Antje von Graevenitz, Amsterdam, stellt mit Ein anderes Verständnis von Fluxus: Joseph Beuys auf dem »Festum Fluxorum Fluxus« in Düsseldorf, 1963 Beuys' ersten Auftritt im Kontext von Fluxus vor und zeigt Bezüge zur Mystik der Rosenkreuzer, zur Musik von Erik Satie und zu den Schriften Rudolf Steiners auf.

Dr. Gabriele Mackert, Sammlungsleiterin Kunst 18.–21. Jh. im HLMD, rekonstruiert die aufsehenerregende Kritik des jungen Beuys an Marcel Duchamp, die für Beuys‘ Argumentation seines erweiterten Kunstbegriffs zentral wurde und in Block Beuys in einer Vitrine zu finden ist: Make a Chair! Man sollte Joseph Beuys’ Kritik an Marcel Duchamp nicht überbewerten.

Univ. Prof. Dr. Matthias Weiß, Paris/London, Universität Salzburg, analysiert anhand eines Filminterviews in Darmstadt Beuys' Affinitäten zur mythologischen Figur der Iphigenie in ihrer Darstellung im Werk Johann Wolfgang von Goethes sowie bei Anselm Feuerbach, vor dessen Gemälde Iphigenie aus der Sammlung des Hessischen Landesmuseums sich Beuys filmen ließ. In Hessische Iphigenien. Auftritt Beuys in Darmstadt, Frankfurt am Main und im bundesdeutschen Fernsehen zeigt Weiß auch, welch wichtige Rolle das Medium Fernsehen in diesen Inszenierungen spielte.

Beuys‘ Berliner Galerist René Block gibt in einem Interview mit Martin Glaser Einblicke in seine jahrzehntelange Zusammenarbeit. Ab 1964 präsentierte Block viele der Aktionen, angefangen mit Beuys' erster Einzelaktion DER CHEF THE CHIEF, 1974 eröffnete Block seine Galerie in New York mit der legendären Beuys Aktion I like America and America likes Me.

Für ein einleitendes Fotoinsert konnte das Künstlerduo Nicole Six und Paul Petritsch gewonnen werden. Ausgangspunkt ist die Idee der Blickumkehr der Beuysschen Dialoge mit Tieren. Für einen Besuch im Hessischen Landesmuseum Darmstadt wurde die Kameraführung dem Blindenhund Roxy übergeben, der seine Besitzerin Anna-Maria Courtpozanis durch Block Beuys führte. Diese Bildstrecke der Begehung ist nun den Texten vorangestellt und leitet die Theorie ein.


Angaben zum Buch:

Tagung Block Beuys Darmstadt 2021

Mit Texten von Melitta Kliege, Nicole Fritz, Antje von Graevenitz, Gabriele Mackert, Matthias Weiß, René Block und Martin Glaser

Insert von Nicole Six und Paul Petritsch

Konzept und Redaktion: Gabriele Mackert

Hrsg. vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln

Sprache: in deutsch / englisch

328 Seiten, 148 Abbildungen, 150 x 210 mm (Hochformat), Softcover; 24 Euro, Hessisches Landesmuseum Darmstadt und 29 Euro, Buchhandel

ISBN: 978-3-926527-02-7 (Hessisches Landesmuseum Darmstadt)

978-3-7533-0073-3 (Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König)

Pressekontakt:

Yvonne Mielatz-Pohl (Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt

Tel.: +49 (6151) 3601-300

E-Mail: presse@hlmd.de

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Die Haupthalle im Eingangsbereich des Hessischen Landesmuseums

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